Martin Heinrich Zitate – Seite 3

Martin Heinrich Zitate

seite 3

Leichtsinn der Jugend verfliegt, die Zeit veredelt die Kräfte, Thorheit im Alter ist Schwamm, der eich’ne Bohlen zerstört.

Martin Heinrich

Als Mann schweigt der Weise da, wo er als Jüngling sprach.

Martin Heinrich

Die Eifersucht hat zum Geleit Stets alle Furien der Angst und Schmerzen; Ihr Kampfplatz ist in dem gequälten Herzen; Zerstörung folgt dem wilden Streit.

Martin Heinrich

Wer mit scharfer Antwort Immer bei der Hand, Dem ist längst Gemüth fort; Doch er hat Verstand.

Martin Heinrich

Man darf die Hoffnung, selbst an der Grenze der Verzweiflung nicht sinken lassen, mag sie uns auch noch so oft verhöhnt, geäfft und sich schnöde von uns gewendet haben.

Martin Heinrich

Wo können wir uns wohl dem Schöpfer näher wähnen, Als wenn der Schöpfung Pracht hervorruft Wonnentränen?

Martin Heinrich

So, wie die Phantasie die warmblütige Königin, so ist der Verstand der ernste König des Menschen.

Martin Heinrich

Gieb mit Zartgefühl und gutem Willen Stets den Armen Deine Gaben. Sollst ja nicht allein den Hungerstillen, – Sondern sollst sein Herz auch laben.

Martin Heinrich

Warum stehen Phantasie und Verstand so oft im Widerspruch? – Weil dieser mit kalter Sonde zergliedern will, was jene aus Duft und Luft und aus den leisesten Regung des Herzens gewebet und aufgebaut hat.

Martin Heinrich

Hast du was Liebes dir erkoren, Dann suchen Bess’res nur die Toren.

Martin Heinrich

Laß Dein Sehnen, armes Herz, Ruhe gibt es nicht hienieden; Erst nach langem Kampf und Schmerz, Findest Du im Grabe Frieden.

Martin Heinrich

Wer Leidenschaft zum Vernunftgenossen macht, hintergeht sein Gewissen.

Martin Heinrich

Glücklich Derjenige, der das, was er denkt und fühlt, durch Worte auszudrücken vermag.

Martin Heinrich

Wie oft sind wir geneigt, das für Koketterie bei der Geliebten zu halten, was doch eigentlich nichts weiter ist, als der unschuldige, prickelnde Uebermuth ihres Liebesglückes.

Martin Heinrich

Nicht, daß du mir meine Überzeugung nehmen oder ändern willst, bringt mich gegen dich in Harnisch, sondern weil du mir dafür die deinige aufdrängen willst.

Martin Heinrich

Was wir in der Regel „Freundschaft“ nennen, ist ein so und so oft wiederholtes Sehen der Außenseite zweier Menschen und dafür wird dann in der Regel ein gedankenloses Vertrauen auf die Innenseite gegeben.

Martin Heinrich

Haß ist grenzenlos.

Martin Heinrich

Leider, dem Mitleid entsprießt nur allzu oft die Verachtung; Darum verberge Dein Leid tief in der innersten Brust.

Martin Heinrich

„Für Geld die Welt!“ – Es liegt wenigstens guter, deutscher Reim und der Ausdruck unserer modernen Zeit darin.

Martin Heinrich

Beherrsche Deine Gefühle; es ist zwar ein schwerer Kampf, aber Du wirst auch viel freier Dein Leben genießen, weil Du alsdann nicht fortwährend vom Schicksal abhängig bist.

Martin Heinrich

Weisheit und Gelehrsamkeit sind so himmelweit verschieden, daß wir oft unter vielen Gelehrten nicht einen Weisen finden.

Martin Heinrich

Nicht gestaltlos kann die Schönheit, Die Erkenntniß, Tugend, Wahrheit, Uns’rem Sinn sich offenbaren. Können wir Begriffe lieben? – Nein, wir fühlen uns getrieben, Form, Gestalt uns zu bewahren.

Martin Heinrich

Wen die Welt zu scharf gerieben, Und durch alles Leid getrieben, Dem ist weiter nichts geblieben, Als die Einsamkeit zu lieben.

Martin Heinrich

Doch wenn der Seele Gluth sich nicht mit Geist vermischt Und körperlos erscheint, – ist jeder Reiz verwischt.

Martin Heinrich

Leset viel und denket viel, Dann ist geist’ge Arbeit Spiel.

Martin Heinrich

Nur was der Geist im tiefsten Ernste schafft, Das macht uns heiter, gibt uns Lebenskraft.

Martin Heinrich

Große Geister, edle Seelen und biedre Herzen erkennst Du jederzeit an ihrer Bescheidenheit.

Martin Heinrich

Haß, in seiner Ungezähmigkeit, zehret zuletzt langsam und in nie genügender Selbstsucht alles Edle im Menschen auf. […]

Martin Heinrich

Wenn die gedämpfte Glut Sich müh’voll Luft verschafft, Dann dringt mit voller Wut Hervor der Flamme Kraft. So, das gequälte Herz, Darf’s nicht dem Herzen nah’n: Es bricht der Liebe Schmerz sich endlich selbst die Bahn.

Martin Heinrich

Wenn Dich die üblen Launen plagen, So schließ‘ Dich ein. Dort magst du sie für Dich ertragen, Uns macht es Pein.

Martin Heinrich

Das tödlichste Gift ist heimliche Verleumdung.

Martin Heinrich

Bei keiner Erbschaft können sich wohl mehr Mitbewerber melden, als wenn solche einem großen Dummkopfe zufällt: er hat die meisten Verwandten.

Martin Heinrich

Das Thier ist seinem Triebe unterthan; Der Mensch, er ordnet sich durch Bildung an.

Martin Heinrich

Die Ordnung des Geistes, der Seele bedingt – Daß Müssen und Wollen uns immer gelingt.

Martin Heinrich

Nichts bringt hochmüthige, stolze Leute schneller aus ihrer sicheren Stellung, als wenn man bei ihren Anmaßungen möglichst gleichgültig ist.

Martin Heinrich

Was wir selbst geschaffen haben, Freut uns mehr als fremde Gaben.

Martin Heinrich

Wer Freunden in Noth hülfreich Wohltaten spendet, Der sei stets gefaßt, daß die Freundschaft bald endet.

Martin Heinrich

Wo Herzensgüt‘ und Weisheit sich verbinden, Da wird die Tugend festen Boden finden.

Martin Heinrich

Der Mangel an Geist und Lebenskraft Erstickt im Menschen den Lebenssaft.

Martin Heinrich

Sittliche Kraft, die in uns wohnt, wägt am sichersten unsern moralischen Wert ab.

Martin Heinrich

Begeist’rung ist ein Edelstein, Doch Bildung bringt erst Schliff hinein.

Martin Heinrich

Was ist unser ganzes Dasein? – Ein Nachschleppen der Vergangenheit.

Martin Heinrich

Nicht was du sprichst, sondern wie Du es sprichst, also am Accent des Tones hören wir, wie Deine Seele gestimmt ist.

Martin Heinrich

Das Gute, das wir geben, Was Edles wir erstreben, Das wird die Menschheit heben; Reicht weiter als dies Leben.

Martin Heinrich

Mutig hebe Deinen Kopf, Hat das Unglück Dich beim Zopf.

Martin Heinrich

Streiche die Phantasie fort und die meisten Genüsse unsres Daseins sind nicht des Erwähnens wert.

Martin Heinrich

Wie sehr Du leere Worte stutzest, Und jeden Ausdruck drehst und putzest – Es liegt doch nichts Gescheidtes drin; Es fehlt Gedanke und auch Sinn.

Martin Heinrich

Wie schwierig ist’s, des Menschen Werth zu finden! Noch schwerer dann, den Lohn damit verbinden.

Martin Heinrich

Nicht immer ist der Charakter des Menschen verläßlich. Zuweilen ist er stark, aber nicht ganz und jederzeit.

Martin Heinrich

Haß zu dem Gegenstande unserer einstigen Liebe ist wieder versöhnlich. Dagegen ist Menschenhaß in seiner Allgemeinheit der gefährlichste, denn er verfängt sich – wie giftige Drachenzähne – immer tiefer in unserer Brust.

Martin Heinrich


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