Martial Zitate
Doppelt lebt, wer auch Vergangenes genießt.
Gestern hat er noch mit uns gebadet und fröhlich gespeist, und heute morgen wurde derselbe tot aufgefunden. Fragst du nach der Ursache seines so plötzlichen Ablebens: er sah im Traum den Arzt Hermokrates.
Ein Doktor erscheint in drei Gestalten: Er erscheint als ein Engel bei den Kranken, heilt er den Kranken, ist er ein Gott, präsentiert er die Rechnung, dann ist er der Teufel.
Verachtung des Lebens ist leicht in harter Bedrängnis. Tapfer allein ist der Mann, welcher das Unglück erträgt.
Nicht kann ich mit dir, nicht ohne dich leben.
Wenn Du willst, daß sie trauern, hinterläßt Du ihnen am besten gar nichts.
Wer große Geschenke gab, wollte, daß ihm wiederum große gemacht würden.
Furcht ist ein gebieterisch Ding.
Ein Gesicht, dem das Lachen fehlt, ist nicht willkommen.
Du bekommst keinen Preis, wenn du einen Esel überholst.
Den letzten Tag sollst du nicht fürchten und nicht herbeisehnen.
Dem Stärkeren zu weichen, gilt zu Recht dem Tapferen als Ruhm. Den Sieg aber fühlen wir schwer, den uns der Schwächere raubt.
Nimmer schließe zu eng dich an Gefährten; mit weniger Freude fühlst du auch weniger Kummer.
Das Leben ist ein ewiger Abschied. Wer aber von seinen Erinnerungen genießen kann, lebt zweimal.
Wer überall zu Hause ist, haust nirgends.
Sextus, ich wollte dein Freund sein! Doch, Sextus, du wünschtest Bewunderung. Gut, so sei denn bestaunt! Aber die Freundschaft ist hin.
Die Arbeit als solche macht Vergnügen.
Geschenke sind wie Angelhaken.
Rechtsanwälte sind Menschen deren Worte und Wut man mieten kann.
Wenn tatsächlich der Ruhm erst nach dem Tod kommt, so werde ich mich nicht beeilen, ihn zu erlangen.
Zweimal lebt, wer in der Erinnerung lebt.
So gelebt zu haben, daß man mit Freuden auf sein Leben zurückblickt, heißt zweimal gelebt zu haben.
Der ist weise, der es nicht über die Maßen ist.
Der wirkliche Schmerz ist der, den man ohne Zeugen leidet.
Lieber will ich nach nichts, als lieblich riechen.
Des Fürsten größte Tugend ist Kunde der Seinen.
Wer in Tränen nur Lob sucht, der trauert nicht wirklich. Wirklicher Schmerz trauert wenn keiner es sieht.
Vielen gibt das Glück allzu viel, keinem genug.
Ein jeder, der zufrieden ist, erweitert seines Daseins Frist: Durch Freud an der Vergangenheit verdoppelt sich die Lebenszeit.
Frei sei selber der Mann, will mein Gebieter er sein.
Greif schleunigst zu, kurz nur bietet sich die Gelegenheit, zu Geld zu kommen.
Unrecht tut, wer an einem fremden Buch erfinderisch ist.
Seltenes gefällt.
Vertusche einen Fehler, und die Welt wird Schlimmstes vermuten.
Freuden bleiben dir nicht, sondern entweichen wie im Fluge. Halte mit beiden Händen sie fest und mit ganzer Umarmung.
Es bedeutet keinen Ruhm, Esel zu überholen.
Das Glück gibt vielen zuviel, aber keinem genug.
Ein guter Mensch bleibt immer ein Anfänger.
Es gibt nichts Zuversichtlicheres als einen schlechten Dichter.
Immer wirst du arm sein, wenn du arm bist, Aemilianus; heutzutage werden Reichtümer nur den Reichen gegeben.
Größeres tönen Größere.
Wer Distichen schreibt, will, glaube ich, durch Kürze gefallen. Doch was nutzt Kürze, sag‘ es mir, wenn ein Buch daraus wird?
Wer so lebt, daß er mit Vergnügen auf sein vergangenes Leben zurückblicken kann, lebt zweimal.
Weder mit dir noch ohne dich kann ich leben. Nec tecum possum vivere nec sine te.
Strebe nie nach allzugroßer Beliebtheit.
Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ist nur möglich, wenn die Frau sich unterordnet.