Manfred Poisel Zitate
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Unser Leben unterliegt Spielregeln. Die Verletzung derselben durch eine direkt aus dem Herzen geschossene Meinung, eine jauchzende Gefühlsbezeugung oder einen geistigen Vulkanausbruch kann den stillen Tod in der Psychiatrie zur Folge haben.
Je älter man wird, desto wertvoller wird einem das Leben. Wie alles eben, das man im Begriff ist zu verlieren.
Frauen brauchen Männer, um Kinder zu bekommen. Männer brauchen Frauen, um bemuttert zu werden.
Zivilcourage ist deshalb so selten, weil es dafür oft dem Mut eines Kamikaze-Fliegers bedarf.
Unsere Welt heute: Rastlos, Ratlos, Orientierungslos, Geistlos. Und dann noch das Los mit der Liebe: Glücklos.
Um der Einberufung auf den ehelichen Kriegsschauplatz zu entgehen, taucht so mancher Mann unter. Dort in der Kanalisation, bekriegen ihn die Ratten.
Es ist nicht primär das Aussehen eines Menschen, das den sexuellen Reiz ausmacht – es sind seine Gehirnströme, die auf unserer Haut das Prickeln auslösen.
Eine Liebe ohne Sex hat den Geschmack eines edlen Gerichts ohne jegliche Würze: man ißt und ißt und fühlt sich nie richtig satt.
Im Augenblick des Abschieds ist der Schmerz der Trennung am größten.
Zärtlichkeit in der Liebe ist wie das Streicheln des Windes, der die Blätter der Bäume zum Singen und die Brandung der Meere in Wallung bringt.
Gewalt im Film ist zugleich Gewalt im Kopf des Zuschauers. Es kommt zu inneren Verletzungen.
Mit schönen Worten ziehen wir täglich unsere Grenzen: Schlagbäume zwischen dir und mir.
Die Hingabe einer verheirateten Frau ist für den Liebhaber das Himmelreich, von dem ihr Ehemann nur zu träumen vermag.
Eine Frau, die ihren Mann betrogen hat, wird sich ihm aus Reue besonders willig erweisen: ein plötzlicher Segen, der den Ehemann befremden wird.
Schadstoffarme Menschen erkennen wir an dem Wohlbefinden, das man in ihrer Nähe verspürt.
Männer sind fasziniert von Frauen, weil sie ihr Wesen nicht ergründen können. Was sie lieben, ist demnach ein Mysterium, das ihnen als solches wertvoll erscheint.
Wenn es früher an deutschen Arbeitsplätzen gemenschelt hat, so hat sich die Situation dahingehend verändert, daß es heute hyänelt.
Seit den Kriegsverbrechen, die in deutschem Namen verübt wurden, vermag ich nicht mehr laut von Deutscher Kultur zu sprechen. Sie ist in den Konzentrationslagern mitgestorben.
Aufhören zu lieben heißt aufhören zu leben.
Der Wahnsinn der Normalität besteht darin, daß die Masse schweigt, während sich Einzelne, bei dem Versuch, uns die Augen zu öffnen, zu Tode schreien.
Der Grad unserer persönlichen Orientierungslosigkeit korreliert mit den ständig zunehmenden Möglichkeiten, die sich unserem Leben täglich aufs Neue bieten.
Beim Reinigen des Schlachtfeldes nach einem Ehekrieg entdeckt man neben dem Verbrannten und Zerstückelten auch so manches, das man für unsterblich hielt.
Materielle Gier hat ihre Wurzeln in der Armut des Herzens.
Die Liebe ist die Imponderabilie, welche den Mathematiker des Lebens in Chaos stürzt.
Schweigen öffnet das Herz für die Stimme der Weisheit.
Eine Frau mit blühendem Narzißmus ist unersättlich: Der Mann muß ihrem vermeintlichen Liebreiz den Tribut einer Königin zollen – er ist das Menschenopfer auf dem Altar ihrer Liebe.
Stellen Sie sich vor, Ihr PC begrüßt Sie nach dem Einschalten mit den Worten: „Ich bin Ich – und du bist du!“
Die Falten und Runzeln in der Hand eines alten Menschen sind die Blindenschriften in seinem Lebensbuch. Durch sanftes Darüberstreicheln können wir darin lesen.
Die deutsche Sprache hat die Poesie und den melodischen Klang ihrer Väter verloren.
Man sollte sich trennen EHE es zu spät ist.
Der coole Blick des Schneemanns unters Weißröckchen seines Schneeflöckchens kann die Liebste zum Schmelzen bringen.
Ein wenig Narzißmus versüßt das Leben. Zu viel davon treibt autistische Blüten.
Moralisch verwerfliche Dinge beinhalten oft die größte Sinneslust.
Nicht wenige haben in ihrem Leben so feste Ratschläge abbekommen, daß sogar ihre Sprache davon noch geschwollen ist.
Je tiefer wir über uns nachdenken, desto weniger wissen wir, wer wir sind.
Oraler Sex ist die mündliche Liebeserklärung ohne Worte.
Einen echten Freund erkennt man daran, daß er sich Zeit nimmt, wenn er keine hat.
Beim Höhepunkt der körperlichen Liebe bleibt die Zeit für wenige Minuten stehen: die kleine, göttliche Schöpfungspause.
Die Eifersucht ist immer so stark wie das eigene schwache Selbstwertgefühl.
Narzißtische Menschen sehen gern in den Spiegel. Interessante Menschen spiegeln sich in den Gesichtern der Leute.
Schriftsteller sind Menschen, die so viel zu sagen haben, daß ihnen keiner mehr zuhört.
Wir fügen uns gegenseitig die Verletzungen zu, die wir als Kind erleiden mußten.
Bei Abfahrt eines Zuges blitzt im winkenden Abschied schemenhaft das Weh endgültiger Trennung auf, obwohl wir in Gedanken ganz fest Händchen halten.
Ehemänner, die sich nach der Liebe schlafsuchend zur Seite drehen, haben ihre Pflicht erfüllt.
Die Schamröte ist die Farbe der kindlichen Unschuld: das betörendste Rouge an einer erwachsenen Frau!
Selbst wenn uns die letzte Stunde eines Menschen mit Erbarmen erfüllt: Der Tod ist die Krönung des Lebens. Der von uns Gehende tritt eine Reise an, deren Vorbereitungen er ein Leben lang auf Erden getroffen hat.
Männer, die ihre Affäre im Bett der temporär abwesenden Ehefrau bespringen, haben das charakterliche Niveau eines Glücksschweins.
Je mehr Informationen wir aufnehmen, desto weniger verstehen wir. Unser Gehirn mutiert zu einem vollgesogenen Schwamm und ertrinkt so in sich selbst.
Die Spucke am Boden ist der Überfluß derer, die voll im Saft stehen.
Die Treue ist eine Tugend, die der Liebe das Prickelnde nimmt.