Luise Bähr Zitate
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Durch Wissen und Aussprechen wird dem Wünschen Form und Gestalt.
Liebe erzieht – durch sie werden wir.
Man folgt in seinen Handlungen oft einem inneren Gebot, gegen seine überlegte Einsicht.
Wenn wir gewohnt sind, über alle Eindrücke, die wir empfangen, uns ehrlich Rechenschaft zu geben, so treten Fälle ein, wo unser Herz gebietet, Augen und Ohren zu schließen.
Es heißt: im Anfang war das Wort – mir deucht: im Anfang war die Liebe.
Oft führt ein zufällig gesprochenes Wort uns einen Menschen vor, der längst aus unserem Gedächtnis entschwunden war.
Nicht jeder Kluge ist weise, aber ein Weiser ist immer klug.
Sie [die Liebe] tröstet uns wie eine Mutter tut, und wiegt uns sanft in unsern letzten Schlaf.
Ich bin mir einer großen Sehnsucht bewußt, und voll Verlangen träume ich ihr nach.
Herzenskluge Menschen sind im wahren Sinne ihrer Umgebung Erquickung.
Ach die Menschen vermeinen zu erziehen! Und doch erzieht uns nur das tätige Leben.
Und eine Sprache gibt es, die redet dem Verstehenden wohl am lautesten von allen und bringt ihm tiefes Glück; doch sie heißt Schweigen und den Meisten ist sie fremd.
Auch unser Leben hat Jahreszeiten, hat Steigen und Fallen, hat Tag und Nacht.
Wie beglückend ist doch das Bewußtsein, daß jemand Liebes uns besser kennt und versteht, als wir es selber tun.
Auf allen Lebenswegen sind Wollen und Sollen zwei, doch in der Liebe Leben sind sie eins.
Durch Zusammensein mit lieben Freunden wird oft ein ganzes Heer von Erinnerungen wach.
Bei jedem ist die Heimat ein Anderes.
Lieben ist bei vielen Menschen nur eine kurze Episode ihres Lebens, eine Handlung, wie jede andere auch. Doch Menschen gibt’s, deren Lieben ist ihres Lebens Erfüllung.
Aus Mitleid kann Teilnahme und Interesse entstehen, selten Liebe.
So lang die Erde steht und Menschen auf ihr wandelten, geschah es an der Hand der Hoffnung; sie war es, die den Menschen trieb zu immer höherem Werden.
Es liegt ein Fluch auf der Welt, daß oft unser Höchstes uns in die Erde zieht und unser Glück sich in Leid wenden will.
Ein Verweis aus treuem Mund ist ein Geschenk für’s Leben.
Ach, wir möchten immer Ursache zur Freude geben und nie zu Leid, doch wie mangelhaft gelingt uns dies! Selbst unsere edelsten Absichten bleiben nicht schattenfrei.
Sag, wer schuf dich, Sehnsucht, und wer gab dir solche Macht?
Bist du das Schicksal, nach dem mir verlangte, die heiße Leidenschaft meiner geknechteten aufstrebenden Seele?
Wenn wir, durch Schicksale und Erfahrungen geschult, das Leben betrachten, so zeigt sich uns die Liebe als ihre mächtigste Kraft.
Der Ausnahmemenschen Glück und Leid ist unendlich, von der Welt unverstanden, sind und bleiben sie Fremdlinge.
Nenn mir ein Leben, das dem Hoffen sich ergab und dennoch siegte!
Dein Denken und Reden werde Wahrheit und Tat; Wirklich sollst du sein, nicht Schein.
Was unserer Sehnsucht unerreichbar bleibt, wird uns zum Tod.
Keine Grobheit, keine Beleidigung schmerzt wie eine formvolle gesellschaftliche Lüge aus liebem Munde; das sickert wie kaltes Eiswasser hinab ins heiße Herz – es soll nur kühlen, doch das Herz erstarrt daran.
Verstandensein – ja, Verstandenwerden erzieht.