Ludwig Wittgenstein Zitate
Der ganzen modernen Weltanschauung liegt die Täuschung zugrunde, daß die sogenannten Naturgesetze die Erklärungen der Naturerscheinungen seien.
Die Menschen, die immerfort warum fragen, sind wie die Touristen, die im Baedeker lesend, vor einem Gebäude stehen und durch das Lesen der Entstehungsgeschichte etc. etc. daran gehindert werden, das Gebäude zu sehen.
Ein Satz hat Sinn nur im Kontext.
Die Sätze der Logik sind Tautologien.
Ein philosophisches Problem hat die Form: „Ich kenne mich nicht aus.“
Nicht wie die Welt ist, ist das Mystische, sondern dass sie ist.
Alle Sätze der Logik sagen aber dasselbe. Nämlich Nichts.
Die Darwinsche Theorie hat mit der Philosophie nicht mehr zu schaffen als irgendeine andere Hypothese der Naturwissenschaft.
Die richtige Methode der Philosophie wäre eigentlich die: Nichts zu sagen, als was sich sagen lässt, also Sätze der Naturwissenschaft – also etwas, was mit Philosophie nichts zu tun hat.
Eine Hauptursache philosophischer Krankheiten – einseitige Diät: man nährt sein Denken nur mit einer Art von Beispielen.
Die meisten Sätze und Fragen, welche über philosophische Dinge geschrieben worden sind, sind nicht falsch, sondern unsinnig.
Wenn man unter Ewigkeit nicht unendliche Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der ewig, der in der Gegenwart lebt.
Auf seinen Lorbeeren auszuruhen ist so gefährlich wie auf einer Schneewanderung ausruhen. Du nickst ein und stirbst im Schlaf.
Alles, was überhaupt gedacht werden kann, kann klar gedacht werden. Alles was sich aussprechen lässt, lässt sich klar aussprechen.
Sagt Ihnen, dass ich ein wunderbares Leben hatte.
Das Lügen ist ein Sprachspiel, das gelernt sein will wie jedes andere.
Seltsamer Zufall, dass alle die Menschen, deren Schädel man geöffnet hat, ein Gehirn hatten.
Was ein Wort bedeutet, kann ein Satz nicht sagen.
Sag nicht Es gibt keine letzte Erklärung. Das ist gerade so, als wolltest du sagen: Es gibt kein letztes Haus in dieser Straße; man kann immer noch eines dazubauen.
Die Philosophie ist ein Kampf gegen die Verhexung unseres Verstandes durch die Mittel unserer Sprache.
Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.
Der Philosoph behandelt eine Frage; wie eine Krankheit.
Der Tod ist kein Erlebnis des Lebens. Den Tod erlebt man nicht.
Die Sprache ist ein Labyrinth von Wegen. Du kommst von einer Stelle und kennst dich aus; du kommst von einer anderen zur selben Stelle, und kennst dich nicht mehr aus.
An einen Gott glauben heißt, die Frage nach dem Sinn des Lebens verstehen. An einen Gott glauben, heißt sehen, dass es mit den Tatsachen der Welt noch nicht getan ist. An einen Gott glauben, heißt sehen, dass das Leben einen Sinn hat.
Und das Subjekt gehört nicht zur Welt, sondern ist eine Grenze der Welt.
Es ist sicher, dass wir nicht vor 100 Jahren von einem anderen Planeten auf diesen herabgekommen sind.
Der Satz ist ein Bild der Wirklichkeit. Der Satz ist ein Modell der Wirklichkeit, so wie wir sie uns denken.
Die Philosophie ist keine Lehre, sondern eine Tätigkeit.
Nur wer nicht in der Zeit, sondern in der Gegenwart lebt, ist glücklich.
Wo in der Welt ist ein metaphysisches Subjekt zu merken? Du sagst, es verhält sich hier ganz wie mit Auge und Gesichtsfeld. Aber das Auge siehst du wirklich nicht.
Was ist dein Ziel in der Philosophie? Der Fliege den Ausweg aus dem Fliegenglas zeigen.
Das Bild ist ein Modell der Wirklichkeit.
Was sich überhaupt sagen läßt, läßt sich klar sagen; und wovon man nicht reden kann, darüber muß man schweigen.
Die Idee sitzt gleichsam als Brille auf unserer Nase, und was wir ansehen, sehen wir durch sie. Wir kommen gar nicht auf den Gedanken, sie abzunehmen.
Wir kämpfen mit der Sprache. Wir stehen im Kampf mit der Sprache.
Ein gutes Gleichnis erfrischt den Verstand.
Wenn die Löwen reden könnten, hätten sie uns nichts zu sagen.
In den Tälern der Dummheit wächst für einen Philosophen immer noch mehr Gras als auf den kahlen Hügeln der Gescheitheit.
Trachte geliebt und nicht bewundert zu werden.
Unsere Sprache kann man ansehen als eine alte Stadt: Ein Gewinkel von Gässchen und Plätzen, alten und neuen Häusern mit Zubauten aus verschiedenen Zeiten: und dies umgeben von einer Menge Vororte mit geraden und regelmäßigen Straßen und mit einförmigen Häusern.
Die Logik ist keine Lehre, sondern ein Spiegelbild der Welt.
Die Tragödie besteht darin, daß sich der Baum nicht biegt, sondern bricht.
Wenn einer es weiß, weiß es keiner.
Esperanto. Das Gefühl des Ekels, wenn wir ein erfundenes Wort mit erfundenen Ableitungssilben aussprechen. Das Wort ist kalt, hat keine Assoziationen und spielt doch ‚Sprache‘. Ein bloß geschriebenes Zeichen würde uns nicht so anekeln.
Skeptizismus ist nicht unwiderleglich, sondern offenbar unsinnig, wenn er bezweifeln will, wo nicht gefragt werden kann.
Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.