Ludwig Fulda Zitate
Eine Frau, die heute in einem wissenschaftlichen Beruf ebenso viel leistet wie ein Mann, muß zehnmal tüchtiger sein als dieser, weil sie zehnmal mehr Schwierigkeiten zu überwinden hat.
Am Fortschritt der Moral beteiligt, sind wir darüber einig nun, daß nicht der Zweck die Mittel heiligt. Doch der Erfolg wird’s ewig tun.
Gar viele sehnen ihr Leben lang sich leidenschaftlich nach Müßiggang. Um, wenn sie schließlich ihn erwerben, sogleich vor Langeweile zu sterben.
Auf einen Agitator Daß er dies all aus Überzeugung spricht, Die Meinung laß ich mir nicht rauben: Wer eine Lüge Tag für Tag verficht, Der muß sie schließlich selber glauben.
Je weiser man wird, desto weniger Dinge verstehen sich einem von selbst.
Über den Einwand eines Gescheiten läßt sich streiten; bei der Entgegnung von Dummen muß man verstummen.
Verwandte gibt’s, die ganz und gar uns aus den Augen kämen, wenn sie nicht einmal jedes Jahr uns etwas übel nähmen.
Ihr lauschet des Tages lauter Stimme und überhört den Ruf der Zeit.
Raten Freund, laß dir raten! Ja, das alte Lied. Am Scheideweg sogar, dem schicksalsvollen, Hätt Herkules, bevor sich entschied, Erst alle seine Tanten fragen sollen.
Das ist der herrlichste Akkord, den Menschenohr versteht, wenn sich in einem kleinen Wort ein großes Herz verrät.
Talente wollen für ihr Walten Den Beifall bar bezahlt erhalten. Dem Genius macht es wenig Pein, Der Menschheit Gläubiger zu sein.
Auf zweierlei sollte man sich nie verlassen: Wenn man Böses tut, dass es verborgen bleibt; wenn man Gutes tut, dass es bemerkt wird.
Willst du Männer gesprächig machen, sprich von Sachen; soll das Gespräch mit Frauen sich lohnen, sprich von Personen.
Wenn Zeit tatsächlich Geld ist, lebt jeder über seine Verhältnisse.
Sterben Denkt ihr ans Sterben voll Angst und Pein, Dann laßt euch die Weisheit offenbaren: Wir werden im Tode nicht toter sein, Als wir vor unsrer Geburt es waren.
Über manche Gedankenlücke bilden Zitate die Eselsbrücke.
Bewahr‘ uns, lieber Herre Gott, vor Pestilenz und Kriegesnot, vor Mißwachs, Hagel, Feuerbrunst und vor der offiziellen Kunst.
Tod und Leben Nicht freudlos kann die Trauer sein, Wenn große Männer sterben: Sie setzen die ganze Menschheit ein Zu lachenden Erben.
Kunst kommt von Können, nicht von Wollen: Sonst hieß es ‚Wulst‘.
Die Orthographie hat ihren Sitz im Auge.
Leute, die am höchsten stehn, Müßten auch am weitesten sehn. Wenn’s in solcher Wolkensphäre Nur nicht oft so neblig wäre!