Leo Tolstoi Zitate
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Wahre Religion ist dasjenige vom Menschen aufgestellte Verhältnis zu dem ihn umgebenden unendlichen Leben, welches sein Leben mit diesem Unendlichen in Verbindung bringt und seine Taten leitet.
Beim Lesen lässt sich vortrefflich denken.
Man kann alles aussprechen, sich Luft machen, ohne jemanden zu verdammen.
Glückliche Ehen haben keine Geschichte.
Wir schätzen die Zeit erst, wenn uns nicht mehr viel davon geblieben ist.
Unsere Kunst ist wie die Soße zum Essen. Gibt es nur Soße, schmeckt das gut, aber man wird nicht satt und verdirbt sich den Magen.
Die Religion ist das vom Menschen festgestellte gewisse Verhältnis zwischen sich und der unendlichen, ewigen Welt oder ihrem Ursprung und ihrer ersten Ursache.
Die Menschen klagen über Leiden, ohne zu begreifen, daß sie diese sich selber zufügen.
Wenn die Christen ihr Gesetz bekennen würden, so könnte es weder Reiche, noch Arme geben.
Je mehr Verfolgung, umso offensichtlicher wird die Wahrheit.
Nur wer alle seine Schwächen kennt, kann gerecht sein den Schwächen des Nächsten gegenüber.
Kümmere dich nicht um den Beifall von Leuten, die du nicht kennst oder die du verachtest.
Das Schöne an Fortschritten in der Güte ist auch, daß sie kein Anlaß zu Stolz, zu Eitelkeit sein können. Sie sind nur dann Fortschritte, wenn sie für uns selbst unbewußt bleiben.
Religion ist die höchste Form der Liebe.
Zu sagen, daß du einen Menschen dein ganzes Leben lang lieben wirst, ist, als würdest du sagen, daß eine Kerze für den Rest deines Lebens brennen wird.
Nur wenn alle Landarbeit leisten, kann es ein vernunftgemäßes, sittliches Leben geben. Der Ackerbau weist uns, was am dringendsten und was weniger notwendig ist. Er ist die Richtschnur für ein vernunftgemäßes Leben.
Wird der Reiche wahrhaft barmherzig, so hört er bald auf, reich zu sein.
Nicht von außen wird die Welt umgestaltet, sondern von innen.
Arbeit, Achtung vor eigenen Kräften ist eine unbedingte Lebensbedingung.
Wir können andere nur durch uns selbst erziehen.
Die böse Eingebung wird nur durch die gute verdrängt. Das mächtigste Mittel guter Eingebung ist aber ein gutes Leben.
Das Ziel des Lebens ist das Gute.
Die Verirrung hört deshalb nicht auf, Verirrung zu sein, weil die Mehrzahl sie teilt.
Das moralische Leben ist eine unaufhörliche Anstrengung.
Ich muß lernen, mit dem Mühlstein am Hals nicht zu ertrinken.
Über die Kalmücken gelesen, dass sie nur wenig brauchen und sich bei der Arbeit nicht abrackern wie die Europäer, die sich an tausenderlei ausgefallene Bedürfnisse gewöhnt haben und nun ihr ganzes Leben für deren Befriedigung hingeben.
Wenn schon Gleichheit herrschen soll, dann soll auch vollständige Gleichheit herrschen.
Man muß an die Möglichkeit des Glückes glauben, um glücklich zu sein.
Kannst du dich nicht daran gewöhnen, die Gelegenheit zu guten Taten zu suchen, wie der Jäger nach dem Wilde sucht, so verpasse wenigstens nicht die gute Gelegenheit dazu.
Gott zu ehren, ist gut besser ist es, ihn zu lieben am allerbesten aber ist: Ihn in sich selbst zum Leben zu erwecken.
Kunst ist die menschliche Tätigkeit, die die Übertragung der höchsten und besten Gefühle, zu denen Menschen sich erheben können, auf andere zum Ziele hat.
Die Bewegung des allgemeinen Lebens besteht nicht in der wachsenden Stärke und Zunahme des Kampfes der Wesen untereinander, sondern im Gegenteil in der Verminderung der Uneinigkeit und der Abnahme des Kampfes.
Gemeinsam stirbt es sich leichter.
Die Menschen, die berufen sind, den anderen durch Geistesarbeit zu dienen, leiden immer in der Ausübung dieser Arbeit; denn die geistige Welt gebiert nur unter Schmerzen und Qualen.
Wichtig ist nicht die Menge des Wissens, sondern seine Güte. Man kann sehr viel wissen, dabei aber nicht einmal das Nötigste.
Erst wenn jeder nicht nach irdischem Glück trachtet, sondern geistiges Glück erstrebt, das immer Opfer bedeutet und durch Opfer geprüft wird, erst dann ist das größte Glück aller gewährleistet.
Das Leben des Menschen liegt nicht im Körper, sondern in der Seele, und nicht im Körper und in der Seele, sondern nur in der Seele.
Das Ideal ist die Harmonie. Nur die Kunst fühlt dies.
Gutes tun ist Freude. Diese Freude wächst, wenn du weißt, daß niemand vom getanen Guten Kenntnis hat.
Wissen macht den großen Mann demütig, setzt in Erstaunen den gewöhnlichen und macht aufgeblasen den kleinlichen Mann.
Es ist unklug, das Leben nach dem Zeitbegriff abzumessen. Vielleicht sind die Monate, die wir noch zu leben haben, wichtiger als alle durchlebten Jahre.
Die Worte des Evangeliums, daß, wer eine Frau begehrlich ansieht, mit ihr schon die Ehe breche, beziehen sich nicht nur auf eine fremde, sondern ausdrücklich und vor allem auf die eigene Frau.
Das Zusammensein mit ihr zu Hause fällt mir schwer.
Dem Menschen ist das Ziel seines Lebens unerforschlich. Der Mensch kann nur die Richtung kennen, welche zum Lebensziel führt.
In jeder menschlichen Gesellschaft gibt es einen religiösen Sinn dessen, was gut und schlecht ist, und dieser Sinn entscheidet über den Wert der durch die Kunst ausgedrückten Gefühle.
Überall ist das Unheil der Alkohol.
Gedenke, daß du auf gar nichts ein Recht hast, daß du ein Diener jenes Urquells bist, der dir das Leben gab, und deshalb nur Pflichten hast.
Man haßt niemand und fürchtet niemand so sehr wie den, dem man Unrecht getan.
Nur in seiner Seele findet der Mensch die Kraft zur Erfüllung seiner wirklichen Bestimmung in der Welt.
Die Strafe ist ein Begriff, aus dem die Menschheit herauszuwachsen beginnt.