Leo Tolstoi Zitate
seite 6
Was Sie Liebe nennen, empfindet jeder Mann für jede hübsche Frau
Solange das Leben da ist, gibt es auch Glück.
Wenn du an einen hölzernen Gott zu glauben aufhörst, so heißt das nicht, daß es keinen Gott gibt, sondern nur, daß er nicht aus Holz ist.
Man möchte sagen, die Menschheit habe die Gebote ihres göttlichen Erlösers vergessen, der uns doch gehießen hat, einander zu lieben und Beleidigungen zu verzeihen, und suche nun ihr größtes Verdienst in der Kunst, sich wechselseitig zu morden.
Die Ehe war nicht nur kein Glück, sondern eine schwere Last.
Das Leben ist eine ernste Angelegenheit. Ach, wenn man doch daran immer dächte, besonders in Augenblicken der Entscheidung!
Man kann auf jedem Lebensgebiet ein ausgezeichneter Mensch sein.
Die Gegenwart ist der einzige Zustand, in welchem sich unser göttliches Wesen offenbart. Nun, so ehren wir die Gegenwart – in ihr ist Gott.
Das große Unglück, unter dem Millionen leiden, besteht nicht so sehr darin, daß die Menschen ein verwerfliches Leben führen, sondern darin, daß sie nicht nach dem Gewissen, nicht nach ihrem eigenen Gewissen leben.
Vom Tiermord zum Menschenmord ist es nur ein Schritt und damit auch von der Tierquälerei zur Menschenquälerei.
Warum ist das Hasardspiel verboten, das Auftreten von Frauen jedoch, die gleich den Prostituierten durch ihre Tracht auf die Erregung der Sinnlichkeit hinwirken, noch immer erlaubt? Sie sind tausendmal gefährlicher als das Hasardspiel!
Wenn Menschen erbost untereinander streiten, erkennt ein Kind die Situation sofort richtig: es prüft nicht, wer recht, wer unrecht hat, sondern flieht mit Angst und Abneigung vor solchen Menschen.
Der Mensch braucht nur sein wahres Leben in dem Streben nach dem Wohle anderer zu erkennen, dann sieht er, daß aller Fortschritt der Menschheit in der allmählich zunehmenden Verleugnung im zunehmenden gegenseitigen Dienen und Helfen besteht.
Glaube an Autoritäten bewirkt, daß Fehler der Autoritäten zu Vorbildern werden.
Niemanden sollt ihr verachten, unterdrücket in eurem Herzen alle Verdammung, jeden mißtrauischen Verdacht gegen eueren Nächsten, erkläret mit Herzenseinfalt anderer Worte und Taten. Gebet anderen aufrichtig Vorzug vor euch selbst.
Das Leben, es mag sein wie es will, ist ein Glück, das von keinem anderen übertroffen wird.
Die einzige Lösung ist: jeden Augenblick seines Lebens mit Gott zu leben, seinen und nicht den eigenen Willen zu tun. Aber wenn man diese Stütze, dieses wahre Leben vorübergehend verliert, zappelt man hilflos wie ein Fisch auf dem Trockenen.
Gewalt mit Gewalt bekämpfen heißt, neue Gewalt an die Stelle der alten setzen.
Trachtet eure Kräfte kennen zu lernen. Und fürchtet dabei nicht sie zu niedrig, aber wohl, sie zu hoch zu taxieren.
Je mehr die Menschen das Übel verfolgen, desto mehr Übel schaffen sie. Man darf also nicht das Übel mit dem Übel ausrotten wollen.
Bisweilen wird die Wahrheit als ein Ideal hingestellt. Das ist falsch: Wahrheit ist Fehlen von Lüge.
Das Leben hier ist kein Jammertal, kein Ort der Prüfung, sondern etwas, worüber hinaus wir uns nichts besseres vorstellen können. Die Freuden dieses Lebens sind endlos, nur sollten wir sie uns zunutze machen, indem wir die dazu bestimmten Gesetze erfüllen.
Das aufrichtigste Kennzeichen der Wahrheit ist die Einfachheit und die Klarheit. Die Lüge ist immer kompliziert, geschwätzig.
Nur unter Bauern bin ich völlig natürlich, das heißt: wirklich Mensch.
Die Weisungen des Gewissens sind unfehlbar, da wo sie nicht die Förderung unserer tierischen Persönlichkeit, sondern ihre Aufopferung fordern.
Der Frühling ist die Zeit der Pläne, der Vorsätze.
Man begehrt, regt sich auf, leidet um des Bösen willen. Das Gute vollzieht sich ohne Aufregung.
Er ist die wichtigste Aufgabe der Frau zu lernen, wie man die Männer bezaubert. Das Mädchen braucht dieses Mittel, um den richtigen Mann wählen zu können, die verheiratete Frau, um über den Mann zu herrschen.
Ästhetischer Genuß ist ein Genuß niederer Ordnung. Daher läßt uns höchster ästhetischer Genuß unbefriedigt.
Gut zu sein bedeutet nur, den Wunsch zu haben, häufiger gut zu sein. Und diesen Wunsch habe ich.
Toren brechen dort ein, wo Engel einzutreten sich scheuen.
Der Mensch braucht Drang, Spannung – ja.
Vermeide jedwede Bewegung oder Äusserung, die einen anderen kränken könnte.
Ohne Wahrhaftigkeit kann das Gute nicht bestehen, ohne Güte kann die Wahrheit nicht übermittelt werden.
Religion ist die fortgeschrittenste Weltanschauung.
Was für eine seltsame Sache, diese Gereiztheit – dieses Bedürfnis, der eigenen Frau zu widersprechen.
Der wahre Weise ist immer heiter.
An unser früheres Leben können wir uns deswegen nicht erinnern, weil Erinnerung eine Eigenschaft nur dieses Lebens ist.
Der Fortschritt besteht nur in einer immer klareren Beantwortung der Grundfragen des Lebens.
Üble Laune macht den Menschen immer unglücklich, ihn und seine Umgebung. Gute Laune schmiert, wie mit Fett, die Räder des Lebens.
Um Gelassenheit und Festigkeit zu erwerben, gibt es nur ein Mittel: die Liebe, die Liebe zu deinen Feinden.
Man kann aber nicht auf dem Meere fahren, ohne zu wissen wohin, und ebenso wenig kann man leben und sein Leben schaffen, ohne zu wissen: wozu?
Das Leben lieben, heißt: Gott lieben. Das Schwerste und Seligste von all dem ist, dieses Leben in den eigenen Leiden, in dem unschuldigen Leiden zu lieben.
Das Gefühl, welches in den Menschen durch Angst vor dem Tod zum Ausdruck kommt, ist nur das Bewußtsein des inneren Widerspruchs des Lebens, ganz so, wie die Furcht vor Gespenstern nur das Bewußtsein eines krankhaftes Geisteszustandes ist.
Die größten Taten gehen unter, und nichts bleibt zurück, Märchen aber leben, wenn sie gut sind, sehr lange.
Ein Mensch, der sich’s zur Regel macht, das zu tun, was ihm beliebt, wird nicht lange tun, was er tut.
Die Bedeutung des Wortes Schönheit ist ein Rätsel geblieben und das nachdem tausende Gelehrte Menschen 150 Jahre lang über die Bedeutung dieses Wortes diskutiert haben.
Nur wer in Übereinstimmung mit seinem Gewissen lebt, kann wohltuenden Einfluß auf andere haben.
Willst du glücklich sein im Leben, dann sei es!
Im Herzen eines Menschen ruht der Anfang und das Ende aller Dinge.