Justus Vogt Zitate
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Wer sich auf den Schultern und Köpfen Anderer nach oben strampelt, der darf sich nicht wundern, wenn ihm plötzlich der Boden unter den Füssen fehlt.
Rot kann manchmal auch braun erscheinen.
Mancher hat anscheinend vergessen, wo er her kommt und einige haben vergessen, weshalb sie jetzt dort sind, wo sie hin wollten.
Von Träumen sollte man sich trennen, wenn sie als Illusion erkannt werden – die einen lassen sich verwirklichen, die anderen nicht.
Eine neue Wortschöpfung: Androglyphen – vermeintlich volksnahe politische Schriftstücke.
Die meisten Menschen können nur schlucken oder schreien.
Toleranz ist mehr als nur ein geflügeltes Wort, und Gesetze sind manchmal nur sinnlose Worte.
Papier ist ein geduldiger Partner – Unaussprechliches findet dort unwidersprochen seinen Platz und macht den Kopf frei, aber wo sind die Worte, die ich bräuchte…?
Glück ist ein wankelmütiger Geselle, den man nur selbst stabilisieren kann.
Muttermilch kann auch mal sauer werden.
Moral und Ethik sind ein schlechter Nährboden der Dividenden.
Die Macht der Worte gegen die Allmacht des Geldes und die Ohnmacht der Bürger – „macht doch nix“ war gestern.
Beständigkeit wird oft mit Nachhaltigkeit verwechselt – wer Beständigkeit heutzutage einen immateriellen Wert beimisst, der liegt nachhaltig falsch.
Ständiges Nicken erzeugt den nötigen politischen Aufwind, einen unkontrollierbaren Drachen aufsteigen zu lassen.
Die Liebe lässt uns schweben und das Misstrauen ruhen.
Wir selbst vernichten mit unserem Lebensstil die Lebensräume am anderen Ende der Erde – und weigern uns dann, die Leute aufzunehmen, die dort an uns nicht sterben wollen.
Geistige Monokulturen gefährden die biologische Vielfalt.
Schreiben macht die Seele buchstabierbar.
So mancher Zeitgenosse empfängt seine Erleuchtung nur beim Einschalten einer Glühbirne.
Die digitale Revolution erschleicht sich unsere alltägliche Entmündigung.
Vorbehalte haben immer eine legitime Konjunktur, Vorurteile werden dagegen für weniger als eine Hirnwindung verkauft.
Ein Verlust kann ein Gewinn sein – umgekehrt aber ebenso.
„Nur nicht zurück in die Steinzeit“ – die ständige Begründung für unsere hemmungslose technische Entwicklung. Genau diese hat die Tür dorthin aber schon längst wieder aufgestossen.
Was wir heute nicht sehen wollen, das wird uns später in den Ohren klingen.
Wir sind nicht der Nabel der Welt – bei all dem, was wir unserer Um-Welt antun, findet man uns eher auf der Rückseite.
Geschichte bemisst sich immer an der Vielzahl der Toten für eine Idee – die können nicht widersprechen – Geschichten schreiben nur die Lebenden.
Rassismus trägt viele Gewänder – weltweit.
Ständige Verlustängste führen zwangsläufig zu Verlusten.
Alte Fotografenweisheit – die Perspektiven des Lebens erkennt man erst, wenn man auch mal am Boden liegt.
Wer weiter denkt, ist näher dran.
Erkenntnis lässt das Zugeständnis eines eigenen Fehlers zu und Erfahrung verkehrt es anschließend zum Vorteil – Gefühle geben Lügen ein Gesicht, haben wir deshalb so viele Singles?
Die Nacht ist mein Freund und mein Feind, sie präsentiert mir Erinnerungen und schenkt mir Gedanken – ich brauche ihre Ruhe, um meine Ruhe zu finden.
Wenn Gott die Wahl gehabt hätte, dann wäre so manch keimender Industriezweig abgestorben.
Asche konserviert die Glut, strahlt aber keine unmittelbare Wärme ab – um sie zu nutzen, bedarf es einiger nachgelegter Holzscheite.
Wer einen Fehler zugibt, der stärkt nicht nur das eigene Rückgrat.
Demokratie wird immer wirtschaftsdiktatorisch ausgehöhlt.
Das Herz findet den richtigen Weg, nicht das Hirn – wer das nicht beherzigt, der wird reich an Erfahrung, aber arm an Gefühlen sein.
Der Sinn des Aphorismus: Fasse dich kurz.
Wenn der unbequeme Holzhocker der Verantwortung mit dem selben Leim bestrichen wäre wie manche Ministersessel, dann wäre es um unser Land moralisch besser bestellt.
Naturschutz und Naturnutz haben für mich den selben Stellenwert – ich zerstöre nicht, was mich leben lässt.
Ein Aphoristiker trägt die unsichtbare Kappe des hintersinnigen Hofnarren…
Wer den Tod akzeptiert, der respektiert das Leben.
Eine gemeinsam innige Distanz, eine Differenzierung der Persönlichkeiten und die Diskrepanz, das Gefühl gemeinsam umzusetzen – ich glaube, ich bin verliebt…
Unpopuläre Entscheidungen können weh tun, sinnvolle können sogar populär machen.
Für alle Lebensformen unseres Planeten gilt seit jeher das Prinzip „Fressen und gefressen werden“, eine entsprechende natürliche Reproduktion sicherte dabei den Bestand der einzelnen Arten – welcher Idiot hat in diesem Zusammenhang Ideologien ins Spiel gebracht?!
Unsere Fortschritte haben uns an den Rand des Abgrunds gebracht.
Wer in seinem Leben nur reagiert, der lernt Freiheit nie kennen.
Der Tod ist so lapidar, wie manche Tränen darüber falsch sind.
Die Realität entmachtet die Vorstellungskraft.
Moderne Sklavenhaltung ist heute oft börsennotiert, ihre Treiber heißen inzwischen Gesellschafter oder Aktionäre und deren geschwungene Peitsche Bonus oder Tantieme – dadurch werden mitunter Sklavenhalter zu Sklaven und Sklaven versklaven sich selbst, ein gesellschaftlicher Sado-Masochismus.