Joseph Stanislaus Zauper Zitate
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Die Reinheit des Herzens und die Unschuld der Seele wieder gewinnen, nichts Höheres gibt es.
Es ist keine Ehre, von einem gelobt zu werden, den alle tadeln.
Kunst und Wissenschaft bringt die Menschen […] in einer geistigen Konversation mehr zusammen, als das Welt- und Geschäftsleben, und Gespräche über diese Gegenstände finden sich häufiger, als über jene, was sehr zu bedauern.
Man ist umso sicherer, je weniger man von sich reden macht.
Die Welt ist so gegen uns, wie wir sie uns denken; fast könnte man sagen, wir machen uns die Welt, die Menschen nämlich, weniger durch unser Sein, als durch unser Denken und Empfinden.
Habe deine Schätze nicht umsonst, sondern nütze sie!
Sich zu beschränken, bemühen sich die wenigeren; auf Unkosten des wahrhaft Großen will man ein Riesiges; das Edle kämpft ewig mit der Grimasse.
Kein Gedanke ist neu, er kann aber neu geschliffen werden.
Man kann nie genug Ideen haben.
Nötige die Menschen zum Handeln, und du wirst sie kennen lernen.
Jemanden etwas schuldig zu werden, ist nie gut, nicht einmal Dank; denn lästiger als die Schuldner sind die Gläubiger.
Tiefe Bücher werden immer klarer, je älter man wird.
Man darf nichts besser wissen wollen, als der, dessen Handwerk es ist.
Wer so die rechte Einsicht in das Welttreiben hätte! Sieht man es mit Achtsamkeit an, es schwindelt einem. Im Ganzen behält es noch einige Würde, im Einzelnen gibt es Stoff zum Lachen und zum Verdruss, es ennuyiert mehr als es belustigt.
Man gibt sich leicht der Täuschung hin, in der Person, nicht in der Persönlichkeit die Würde zu finden.
Wer alle Freuden genießen will, genießt keine.
Wer Unrecht tut, setzt sich immer in Nachteil; er meint zu gewinnen, und verliert.
Die Welt kann und darf nicht anders sein, als sie eben ist, um daran Freude zu haben.
Der Mensch ist zur Tätigkeit geschaffen; es tut gar wohl, sich lebhaft bewusst zu werden, dass man heut, wie gestern, etwas Notwendiges, Nützliches getan.
Es gibt Schriftsteller, die nie sterben, weil ihre Schriften Wahrheit enthalten, die ewig dauert.
Wer nur die Leute leben sieht, verzweifelt nicht am Leben.
Die Dinge mag man vergessen, wenn nur das Gefühl bleibt.
Wenn ich einsam bin, bin ich erst recht in Gesellschaft; wie drängen sich da die Gedanken heran, die sonst vor Menschen davongehen.
Die feinste Artigkeit ist gewöhnlich nur auf die tiefste Grobheit gepfropft.
Unser ganzes Leben ist aus Dichtung und Wahrheit zusammenkomponiert.
Jeder hat das Recht, in seinem Schicksale das der Welt zu finden. Es bildet sich im Kleinen das Große ab, und der Geringste sucht ein Gleichnis, worin er dem Höchsten ähnlich wäre. So entspringen Prophezeiungen, so bilden sich Maximen, so schöpft man Grundsätze.
Der Zufall ist der mildeste Genius, er schenkt oft mehr, als die Absicht sich erstreben wollte.
Es gehört viel Kraft dazu, aber auch eine schöne, von Betrug nicht verletzt zu werden.
Vorurteile wird es geben, so lange es Menschen gibt; es bleibt aber Vorurteil trotz tausend Induktionen.
Die Augenblicke, wo einem alles auf einmal einfällt, sind nicht eben angenehm, sondern geistverwirrend.
Es zeugt von außerordentlicher Seelenstärke, sich in Momenten leidenschaftlicher Begegnisse, erschütternder Zufälle losreißen zu können, und den Gedanken ruhig in einem fremden, edlen Gegenstande walten zu lassen.
Es ist nicht recht, das Nützliche zu fördern, so lange das Notwendige nicht befriedigt ist.
Ohne Neid ist wohl niemand geboren, es ist das radikale Übel; nur halte die Liebe mäßiges Gleichgewicht.
Ein guter Schritt zur Ruhe ist, nichts zu fragen nach außen, und die Dinge werden lassen, wie sie können.
Alles Schädliche kann uns nützlich werden.
Wer könnte alles erfassen und festhalten; doch eine hinreichende Idee soll der Gebildete von jedem haben.
Wer Menschen bilden will, darf die Geduld nicht verlieren.
Deine Bildung sei nicht der Winter, der die Kraft der Erde gefesselt hält; nein, sie sei der Sommer, der Frühling, der Herbst. Alles treibt da Blüte und Frucht; gute Gesinnung muss ins Werk übergehen.
Der Stoff ist’s, der die Menge zieht, nicht der Gehalt; Neigung und Abneigung führt bewusst und unbewusst. So war es, und so wird es ewig sein.
Hast du Witz gesprochen, so vergiss ihn nur gleich; er wird albern, so du ihn wiederholst.
Frage die stille, ruhige, unbefangene Empfindung, sie wird dir mehr sagen, als alle Worte vermögen.
Man sollte sich bemühen, auf jeden Brief, auch den geringsten, eine besondere Sorgfalt zu verwenden.
Die Jugend überhebt sich über das Alter, es ist eine alte Erfahrung; ich spreche damit nicht aus, dass sie daran recht tue.
Keine Sprache schreibt, wie sie spricht, sie macht sich Zeichen und Laute selber.
Gewöhnlich hören die Menschen etwas anderes, als man sagt.
So ist es wohl mit jedem bedeutenden, geistvollen Buche: Es schadet dogmatisch und fantastisch gebraucht; nützt, didaktisch und gefühlvoll aufgenommen.
Und selbst die höchste Kultur ist noch nicht Zweck, sondern Mittel, zum höchsten Sein, zur reinsten Seligkeit zu gelangen.
Das Gute, das Echte ist beständig, ist bleibend.
In Zeiten der Not das Rechte zu tun, hat auch der Unbefugte Gewalt.
Unsere guten Grundsätze sollen durch unsere Handlungen durchschimmern; bloß ausgesprochen, sind sie leer.