Joseph Ignaz Philipp von Hessen-Darmstadt Zitate
Die Liebe des Wiedergeborenen sagt nicht Ich, sondern Du.
Die Reue vermag dem Geschehenen einen neuen Sinn zu geben und so das Böse dem Guten dienstbar zu machen.
Nur dem ehrfürchtigen Blick wird jene Tiefenschicht des menschlichen Wesens sichtbar, wo Endliches und Unendliches sich berühren.
Wäre das Auge unserer Seele ganz klar, ganz hellsichtig für die Dinge der moralischen Welt, wir würden innerlich gepackt und tief erschüttert sein über das Schuldigwerden einer Menschenseele.
Die oberste Ehrfurcht ist die Ehrfurcht vor sich selbst.
Der Mensch weiß nur, was er verwirklicht.
Durch innere Aszese wird unser Gefühlsleben geläutert, unser Wille gestählt, das Gute und Edle in uns zur Herrschaft gebracht.
Der Herzensreine, und nur er, hat ein Auge für den lebendigen Gott und seine Offenbarungen.
Im Akte des Glaubens werden dem Menschen neue Augen, Augen der Seele, geschenkt.
Die heilige Tiefe der Wirklichkeit erschließt sich allein dem ehrfürchtig gestimmten Geist.
Wie die eigene, so erscheint auch die fremde Seele in ihrem Unendlichkeitswert allein in der Ehrfurchtshaltung. Für den ehrfürchtigen Menschen ist jede Menschenseele ein Heiligtum, ein Tempel Gottes.
Aus dem verkehrten Willen entsteht die Begierlichkeit, und wenn man der Begierlichkeit dient, wird sie zur Gewohnheit, und wenn man der Gewohnheit nicht widerstrebt, wird sie zur Notwendigkeit.
Andacht muß dir alles sein, Tempel alles hier auf Erden! Jeder Stein muß Brot dir werden, jedes Wasser Freudenwein!
Die Reue bedeutet in der moralischen Welt das, was in der physischen Welt der Heilungsprozeß ist.